Schauspieler! Ein Traumberuf für viele Menschen, zumindest, wenn man die Schattenseiten außer Acht lässt. Man bereist Länder und Städte, besucht die besten Partys der Stadt und bekommt – als Mann – die heißesten Girls ab. Was viele nicht sehen, ist der Druck der dahintersteht, immer den nächsten Job an Land zu ziehen und eine tadellose Leistung abzuliefern. Gerade wenn man in eine Familie hinein geboren wird, die schon lange im Showbiz zu Hause ist.

Sam’s Mutter war einst selbst Schauspielerin, widmet sich nun aber hinter der Kamera den Nachwuchsakteuren, während sein Vater als Regisseur und Produzent eine namenhafte Größe ist. Es war also beinah vorherbestimmt, dass Sam und seine jüngere Schwester XXX eines Tages damit in Berührung kommen. Schon als kleiner Junge stand der Amerikaner vor der Kamera in kleinen bis mittleren Rollen, entdeckte so seine Begeisterung für die Schauspielerei. Trotz aller Ambitionen der Eltern, aus ihren Kindern kleine Stars zu machen, war ihnen die Schulbildung immer wichtig, weshalb sie dem immer den Vorrang ließen. Da es für Sam irgendwann schwierig wurde, sich auf dem Schulhof vor den Ladies zu retten, steckten Loreena und Bryan ihren Sohn schließlich auf eine Privatschule. Das hieß nicht zwangsläufig, dass es dort weniger Schlimm war, aber er hatte ein wenig mehr Ruhe als zuvor auf der öffentlichen Schule.

Nach seinem Abschluss standen ihm schon beinah alle Türen der Filmbranche offen und doch wollte er ein Studium absolvieren. Bis er den Abschluss in der Tasche hatte, vergingen einige Jahre mehr, als ursprünglich geplant, denn seine Eltern drängten ihn immer wieder dazu, Rollen anzunehmen, wenn diese vielversprechend aussahen. Man muss ja schließlich präsent sein in dieser schnelllebigen Zeit.

Seit gut 4 Jahren hat der Sunnyboy seinen Abschluss in der Tasche und kann sich nun voll aus seine Karriere Konzentrieren. Was dabei zu kurz kommt? Die Liebe. Zwar mangelt es nicht an Angeboten und Sam kann der ein oder anderen Frau auch nur schwer widerstehen, aber die Frau fürs Leben war noch nicht dabei. Da er sich bisher zumeist mit seiner Mutter und Schwester auf Filmpremieren blicken lässt, brodelt die Gerüchteküche; man munkelt, dass er dem gleichen Geschlecht zugetan sein könnte. Natürlich ist das absoluter Schwachsinn, aber eben der Nachteil, wenn man in der Öffentlichkeit steht.

Seinem Vater reichte diese negative Publicity, weshalb er sich eigenhändig um eine Freundin für seinen Sohn kümmerte. Die Frau ist ein ziemlicher Drache und strenggenommen, kann der Middleton sie nicht einmal leiden. Doch Bryan hat ihm ziemlich deutlich gemacht, dass er keine Trennung dulden wird, es sei denn, er hat die Frau fürs Leben gefunden. Die lässt bisher ganz schön auf sich warten, aber in diesem Punkt macht er sich keinen Druck. Er ist jung, sieht gut aus und hat Erfolg. Der Rest wird schon von ganz allein kommen…

Als würde das Universum ihn und seinen Geduldsfaden auf die Probe stellen wollen, lernte er bei den Dreharbeiten zu seinem neusten Film Amelie Potter kennen, mit der er vor der Kamera ein Liebespaar verkörpert. Zugegeben: die Blondine ist ziemlich heiß und reizt ihn durchaus, aber leider sind die beiden eine ziemlich explosive Mischung. Die Anziehungskraft vor der Kamera macht es ihnen dahinter schwer, die Ruhe zu bewahren. Beide haben ihren eigenen Kopf, der scheinbar unterschiedlich tickt. Regelmäßig schafft sie es, dass er die Fassung verliert, dabei ist er sonst als eher ruhiger und ausgeglichener Mensch bekannt. Sein Kumpel Bill hat ihm schon so neunmal kluge Tipps gegeben wie: Knall sie einfach, dann ist die Spannung weg. Nicht, dass er dafür nicht der Typ wäre, ganz im Gegenteil, doch irgendwas hält ihn davon ab, sie einfach so zu sehen: als Streßabbauer…

Warum er sie nicht einfach um ein Date bittet? Tja da wäre zum einen Michelle seine Alibi-Freundin, die der Blondine mit Sicherheit die Augen auskratzen würde und zum anderen die Tatsache, dass Amelie nicht – oder besser noch nicht – zu den wirklichen Stars der Filmbranche gehört. In diesem Film hat sie ihre erste wirklich große Rolle ergattert, kommt aber aus dem Proletariat, wie sein Vater es nenne würde. Er hingegen würde sie einfach als klassische Mittelschichtlerin bezeichnen, die sich ihren Traum von der Schauspielerei zu verwirklichen versucht.